Schiefer als Dacheindeckung und als Fassadenverkleidung
Schiefer ist sicherlich eine der schönsten, lebendigsten und edelsten Dacheindeckungen
Der Schiefer oder Naturschiefer (im Gegensatz zum Kunstschiefer, der aus Zement und Armierungsfasern hergestellt wird, darum auch Faserzementplatte) ist ein 100% reines Naturgestein ohne irgendwelche Inhaltsstoffe und somit auch perfekt recyclebar.
Er wird in Bergwerken oder Schiefergruben gewonnen und benötigt bei der Herstellung nur überschaubar Energie. Die gewonnenen Schieferblöcke werden passend geschnitten, gespalten und mit dem passenden „Hieb“ versehen oder als Rauten und Rechtecke angeboten.
Schiefer ist ein großartiges Material für das Dach
Ein Schieferdach benötigt gewisse Rahmenbedingungen
Am wichtigsten bei der Planung eines Schieferdachs ist die Dachneigung. Unter 12 Grad geht nichts, das ist zu flach. Je steiler, desto besser ist ein Dach geeignet. Die sogenannte Gebindesteigung, also in welcher Neigung die Schieferreihen auf der Dachfläche angebracht werden, errechnet sich aus der Dachneigung. Die Unterkonstruktion für ein Schieferdach besteht zumeist aus einer Vollschalung aus Holz und einer Unterspannbahn.
Die Verarbeitung von Schiefer an der Baustelle
Mit den „Steinen“, wie der Fachmann den Schiefer nennt, einem Schieferhammer, einer Haubrücke und speziellen Schiefernägeln geht es los. Natürlich kommt es auch auf die Art der Eindeckung an, doch prinzipiell wird mit diesem Spezialwerkzeug gearbeitet. Insbesondere bei Abschlüssen und Anschlüssen ist viel KnowHow und Erfahrung beim Beschlagen der Steine notwendig. Vielleicht dürfen Sie auf einer Baustelle ja mal einen Schiefer mit Schieferhammer und Haubrücke zurichten. Fragen sie danach, es ist ein großer Spaß.
Schiefer ist in Rheinland, Sauerland und Eifel weit verbreitet
Naturschiefer wird schon seit hunderten von Jahren als Dachbaustoff verwendet. Wie sähen historische Gebäude wie Burgen, Schlösser, Kirchen oder alte Fachwerkhäuser bloß ohne Schiefer aus? Durch seine Materialeigenschaften und eine entsprechende Verarbeitung ist der Schiefer perfekt für rauhes Klima geeignet. Schieferdächer mit einem Alter von über 100 Jahren sind durchaus keine Seltenheit.
Die Deckungsarten mit Schiefer
Die altdeutsche Deckung
Schaut man auf ein Schieferdach von einem alten Gebäude, so erblickt man mit großer Wahrscheinlichkeit die altdeutsche Deckung. Unterschiedliche Steingrößen, ein Deckbild mit sehr schönen individuellen Gebindebreiten durch unterschiedliche Steingrößen. Das Dach ist nicht regelmäßig, sondern sehr lebendig.
Die Schuppendeckung
Ähnlich wie die altdeutsche Deckung aber durch gleichmäßige Schiefer sehr gleichmäßig in der Dachfläche mit einer sehr schönen Struktur.
Die Rechteckdeckung
Wie der Name schon sagt, werden rechteckige Schieferplatten gleichmäßig mittels Doppeldeckung auf der Dachfläche angebracht. Bei sehr modernen Gebäuden ergibt sich so ein wunderbarer Kontrast aus der Dachfläche zu kubischen Gebäudeformen.
Die wilde Deckung
Naturschiefer werden wie sie kommen verarbeitet, behauen und angenagelt. Die unterschiedlichen Größen und Überdeckungen ergeben ein sehr wildes Aussehen der Dachfläche. Nichts ist gleichförmig oder auch irgendwie wiederholend. Diese Technik erfordert viel Können und Aufmerksamkeit und nachher schaut es so aus, als wenn jemand den Schiefer einfach aufs Dach geworfen hätte. So ein wenig Lebkuchenhaus. Die wilde Deckung ist sicherlich nicht für jedes Objekt geeignet, doch wo es passt, da schaut es nachher echt stark aus.
Dekorative Elemente
Schieferarbeiten gehören mit zu den kreativsten Aufgaben eines Dachdeckers. Und wer die Arbeit mit dem Stein liebt, der wird noch kreativer und überlegt sich Muster, die er in eine Schieferfassade einbringen kann. Hierbei kommen auch farbig unterschiedliche Schiefer zum Einsatz und was einige Dachdecker an Dekoration zaubern, erzeugt viel Begeisterung.
Schiefer für Ihr Dach oder Ihre Fassade? Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot.